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  • Zahnarztangst - Angstpatient Zahnarzt Praxis Dr. Weber Friedberg Bayern

Angst vor dem Zahnarzt – wer kennt sie (nicht)?

Ich sitze mit meiner Frau entspannt in einer geselligen Runde, man erzählt sich, was man so beruflich macht, und wenn ich dann erwähne, dass ich Zahnarzt bin, ernte ich erst einmal ein kurzes Schweigen. Oder auch einen überraschten Ausruf.

Und dann folgen die Kommentare, die sich in etwa so anhören:

„Zahnarzt – soso, wer geht schon gerne zum Zahnarzt?

Hör mir bloß auf, ich habe ja so gar keine guten Erfahrungen mit dem Zahnarzt.

Also, ich habe ehrlich gesagt Angst vor dem Zahnarzt.

Ich war wegen meiner Zahnarztangst schon seit Jahren nicht mehr bei einem.

Macht dir das echt Spaß?“

Um die letzte Frage zuerst zu beantworten: „Ja, mir macht mein Beruf große Freude. Sehr sogar.“

Und zu den anderen Aussagen habe ich nachstehend zusammengefasst, weshalb so viele Menschen Angst vor dem Zahnarztbesuch haben und welche Arten von Zahnbehandlungsangst es überhaupt gibt und was ich in meiner Praxis tun werde, aber auch jetzt, als noch angestellter Zahnarzt bereits tue, um diese Angst unbegründet sein zu lassen.

Zahnarztangst ist weit verbreitet

Etwa 10-15 Prozent der Deutschen leiden unter Zahnarztangst. Das ist die bekannte Zahl. Die Dunkelziffer dürfte um ein Drei- bis Vierfaches höher liegen.

Zahnbehandlungsangst, so der genaue Ausdruck, denn man hat ja keine Angst vor dem Behandler oder der Behandlerin, ist vielschichtig. Der Ursprung liegt in Erlebnissen in frühester Kindheit, als man als kleiner Patient mehr oder weniger hilflos dem Geschehen ausgeliefert war.

Ein unverhoffter Spritzenpicks da, ein kurzer, unerwarteter ziehender Schmerz beim Bohren dort und schon war’s das. Die Angst ist entstanden. Und ist geblieben.

Obwohl mittlerweile als Erwachsener unser Verstand uns eigentlich sagen sollte und auch sagt, dass ein Zahnarztbesuch möglicherweise unangenehm sein kann, aber wir dem nicht mehr hilflos ausgeliefert sind. Weil es Gegenmittel gibt.

Nur ist der Verstand die eine Seite der Medaille, das Gefühl, das Unterbewusstsein die andere.

Das wissen auch wir Zahnärzte und unsere Mitarbeiter und wir versuchen heute alles, um den Angstpatienten ihren Aufenthalt in der Zahnarztpraxis so angenehm wie möglich zu machen.

Dentalphobie versus Zahnbehandlungsangst

Wer unter Dentalphobie leidet, vermeidet den Zahnarztbesuch um jeden Preis. Denn jeder Besuch führt im schlimmsten Fall zu Herzrasen, Atemnot, Panikattacken, Zittern oder Übelkeit.

Diese Art der extremen Zahnbehandlungsangst ist mittlerweile als psychische Störung anerkannt und die Betroffenen leiden sehr darunter.

Scham und Versagensgefühle gehen einher mit der sich stetig verschlechternden Mundsituation.

Die Zähne drohen verloren zu gehen, Schmerzen treten auf und umso dringender wäre der Besuch eines Zahnarztes, den die Betroffenen jedoch meiden.

Aus diesem Teufelskreis kommen diese Menschen kaum noch alleine heraus und mittlerweile gibt es Selbsthilfegruppen und Internetforen, wo diese Menschen sich austauschen und um Hilfe nachsuchen können.

In solchen Fällen kann ein darauf spezialisierter Zahnarzt helfen und mit diesen Patienten die geeignete Therapie besprechen.

Etwas anders verhält es sich mit der Zahnbehandlungsangst. Synonym wird meist der Begriff Zahnarztangst verwendet. Sie ist nicht so tiefgreifend und Panik verursachend, aber genauso ernst zu nehmen. Denn Angst ist eine aus dem Unterbewusstsein gespeiste Emotion und kann nicht rational überwunden werden.

Schon als Kind hörten die Betroffenen Aussagen wie: „Jetzt stell dich doch nicht so an. Was soll denn der Onkel Doktor denken?“

Aber genutzt hat es nichts. Die Angst vor der zahnärztlichen Behandlung ist geblieben.

Was können Patienten gegen ihre Zahnbehandlungsangst tun?

Das allerwichtigste – sprechen Sie mit mir, Ihrem Zahnarzt.

Denn nur, wenn ich weiß, dass Sie ängstlich sind, können mein Team und ich uns mit unserem gesamten Verhalten auf Sie einstellen.

Haben Sie keine Bedenken, schon bei der Terminvergabe darauf hinzuweisen, dass Sie nicht gerne zum Zahnarzt gehen und ängstlich sind.

Damit sind Sie nicht alleine, denn wie bereits gesagt, leiden mit Ihnen circa 30 Prozent aller Deutschen unter mehr oder weniger starker Zahnarztangst.

Wenn Sie es geschafft haben, sich einen Termin geben zu lassen, helfen Ihnen möglicherweise Entspannungsübungen im Vorfeld. Anleitungen dazu finden Sie im Internet zur Genüge.

Sind Sie dann in der Praxis, machen Sie sich bewusst, dass Sie freiwillig hier sind und notfalls wieder gehen können. Sie sind ein mündiger Bürger und nicht gezwungen zu bleiben.

Alleine dieser Gedanke schafft Befreiung. Klar, ist es unangenehm und etwas peinlich, einen Rückzieher zu machen. Aber bevor Sie sich zu sehr stressen, machen Sie lieber einen neuen Termin mit uns aus.

Wir haben Verständnis dafür.

Was wir in meiner Praxis dafür tun, dass Sie angstfrei sein können

Zahnarztpraxen haben heute nichts mehr mit den Praxen früherer Jahre zu tun. Im Gegenteil, manchmal traut man seinen Augen nicht und glaubt, in einem Wellnesstempel zu sein.

Wo es früher nach Zahnarzt roch, riecht es heute nach Orangen oder Zitrone, im Winter auch mal nach Kiefernadeln.

In meiner Praxis werden Naturtöne vorherrschen, die erwiesenermaßen beruhigend  wirken,

warme Holz- und Grüntöne, in Verbindung mit etwas Orange. Farben, die an den Süden erinnern, vermitteln Frische und Behaglichkeit.

Ab dem Moment, ab dem Sie die Eingangstüre durchtreten, sollen diese Farben, in Verbindung mit natürlichen Materialien, eine wohltuende und entspannende Stimmung erzeugen.

Ich werde eine Terminpraxis führen, was bedeutet, dass Sie keine langen Wartezeiten haben. Auch das hilft, Angst und mögliche Befürchtungen erst gar nicht entstehen zu lassen.

Ausführliche Beratung minimiert Zahnarztangst

Doch das Wichtigste ist die Kommunikation zwischen Ihnen und mir.

Heutige Patienten sind mündige Patienten. Aus den Medien wissen sie bereits vieles über Zahnmedizin, auch wenn dieses Wissen sie hin und wieder unsicher werden lässt.

Umso wichtiger ist es für mich als Zahnarzt, dieses Wissen um Erkrankungen und Behandlungsmöglichkeiten durch eine umfassende und vor allem verständliche Beratung zu vervollständigen und Ihre Sorgen zu zerstreuen.

Deshalb werden wir sehr viel Wert darauf legen, unsere zahnmedizinische Beratung so patientenorientiert wie nur möglich durchzuführen.

Hierfür werden auch meine Mitarbeiterinnen in regelmäßigen Teamsitzungen geschult. Gerade hinsichtlich Angstpatienten erhalten sie ein tiefergehendes Verständnis, werden mit deren Befürchtungen und Sorgen vertraut gemacht, so dass sie sich im Beratungsgespräch intuitiv auf den Patienten einstellen können.

Ich als Zahnarzt verzichte bewusst auf das sogenannte „Fachchinesisch“, da das gerade Angstpatienten verunsichern kann.

So führe ich gerne eine ausführliche zahnärztliche Beratung durch, denn das entspannte Verhältnis, das dadurch entsteht, sorgt dafür, Ängste und Befürchtungen abzubauen.

Zahnbehandlungsangst verschwindet durch positive Energie

Aber alle diese technischen und kommunikativen Voraussetzungen wären wirkungslos, wenn nicht der Faktor „Emotion“ dem Ganzen die Vollständigkeit gäbe.

Ein freundliches und harmonisches Miteinander von Mitarbeitern und Chef, und auch bei den Mitarbeiterinnen untereinander, ist die wichtigste Basis für eine entspannte Praxisatmosphäre und die Zerstreuung von Zahnarztangst.

Patienten spüren, ob die Harmonie echt ist oder ob sie für einige Arbeitsstunden gespielt wird. Sie merken, ob Ausgeglichenheit und positive Energie in der Praxis herrschen, oder ob die Mitarbeiter und der Chef sich eigentlich am liebsten nur von hinten sehen.

Und wenn bereits beim Eintreffen in der Praxis eine entspannte Stimmung beim gesamten Praxisteam herrscht, kann jeder Patient sich „fallen“ lassen. Er kann seine Zahnbehandlungsangst und Sorgen formulieren, sie schneller abbauen und fühlt sich ernst genommen.

Ein Angstpatient weiß, dass das gesamte Team der Zahnarztpraxis ihm hilft, die Zeit bei uns so angenehm und entspannt wie möglich zu erleben.

Bildnachweis: depositphoto_56789361 von SIphotography

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